Das Traumland

Bereits früh am Morgen wachte der kleine Robin auf und lief ins Schlafzimmer seiner Eltern. Er weckte seinen Vater auf und rief nur: „Papa aufwachen heute ist Silvester und wir müssen die Raketen in den Himmel schießen“. Ja er konnte es einfach nicht abwarten. Der Vater lächelte ihn nur an und nahm ihn in den Arm. „Aber Robin“ sagte er lächelnd; „Die Raketen schießen wir doch erst heute Abend spät in der Nacht wenn es dunkel ist in den Himmel.“ Der Vater stand auf und machte erst einmal mit dem kleinen Robin Frühstück. Immer und immer wieder fragte Robin ob sie denn nicht jetzt die Raketen hochschießen könnten, denn sein Opa würde doch auf die Rakete warten. Ja es ist so, das Robin und seine drei Jahre ältere Schwester Annika in jedem Jahr in der Silvesternacht eine Rakete in den Himmel schießen. Das machen sie seit dem ihr Opa gestorben ist. Denn die beiden haben sich einen Stern am Himmel ausgesucht auf dem Ihr Opa Willi nun wohnt. Immer wenn es eine sternenklare Nacht ist, schauen sie nach oben in den Himmel und grüßen Ihren Opa.

Ja und mit der Rakete schicken sie ihm immer ganz viele Küsse zu. Sie sagen es ist wie eine Flaschen Post. Tja und nun möchte der kleine Robin natürlich so schnell wie möglich seinen Opa grüßen, denn er hat ja schließlich ein ganzes Jahr darauf gewartet. Es geht die Tür auf und Annika kommt hinein. Noch etwas verschlafen reibt sie sich ihre Augen und fragt ihren Vater wann sie denn nun die Raketen zu ihrem Opa schicken können. Der Vater lachte und sagte nur zu ihr: „Nun fängst du auch noch an“. Also Kinder sagte er, wenn es dunkel wird geht ihr schlafen und ich verspreche euch dann frühzeitig zu wecken damit wir die Raketen zum Opa schießen können. Nun lasst uns aber erst einmal frühstücken. Beim Frühstück fragte Annika ob denn auf jedem Stern jemand wohnen würde, denn es wären doch so viele Sterne am Himmel. Die Mutter sagte ihr das für jeden Menschen der daran glaubt und jemand bestimmten im Herzen trägt immer Platz auf einen Stern ist. Deshalb werden sicher sehr viele Sterne bewohnt sein. Man muss nur daran glauben dann haben viele Leute platz.

Aber die Engel die wohnen doch im Himmel sagte Annika. Ja die wohnen im Himmel und vielleicht auf einem Stern sagte der Vater. Nach dem Frühstück fuhren die beiden Kinder los um mit Ihrem Vater Raketen zu kaufen. Das war nicht einfach, denn es sollte ja nicht irgendeine sein. Es musste die größte und die schönste sein die sie ihrem Opa Willi schicken wollten. Ja sie musste sehr groß sein denn sie sollte ja auch sehr weit fliegen. Tja da blieb es nicht aus das sie in sage und schreibe drei Geschäfte waren ehe sie DIE Rakete gefunden haben die wirklich gut genug war um zu ihrem Opa fliegen zu dürfen. Beide suchten sich jeweils eine andere aus, denn Ihr Opa musste ja wissen von wem die Rakete kommt. Um sie unterscheiden zu können mussten sie ja auch anders aussehen, das leuchtete dem Vater ein. Also wurden zwei riesige unterschiedlich Raketen gekauft.

Auf dem Heimweg fragte der kleine Robin was das den genau für Raketen sind und wie sie aussehen werden wenn sie am Himmel explodieren. Der Vater antwortete „Also Robin, wenn die Raketen in den Himmel fliegen und ganz weit oben explodieren dann wird es aussehen als wenn ganz ganz viele neue Sterne am Himmel entstehen.“ „Also werden am Himmel neue Sterne wachsen“ sagte Robin mit einem strahlenden Gesicht. Der Vater lächelte in den Rückspiegel seines Autos. Wieder zu Hause wurde erst einmal Mittag gegessen und Robin erzählte freudestrahlend seiner Mutter dass er und seine Schwester Annika heute Nacht neue Sterne am Himmel wachsen lassen. „Was?“ lachte die Mutter „Ihr zwei last neue Sterne am Himmel wachsen?“ „Ja“ sagte da Annika. „Wir werden die Raketen in den Himmel schießen und wenn die platzen werden am Himmel neue Sterne wachsen. Der Vater schaute die Mutter an und zwinkerte ihr zu. „Ja und dann haben da wieder neue Leute und Engel Platz um auf den Sternen zu wohnen“, sagte voller Stolz der kleine Robin.

Nach dem Mittagessen spielten Annika und Robin zusammen und unterhielten sich darüber, welche Rakete denn die meisten neuen Sterne wachsen lassen würde. „Ich denke das auf dem größten Stern der aus meiner Rakete wächst ein Engel wohnen wird“, sagte Annika. „Ja typisch Mädchen“, sagte Robin. „Wenn bei dir ein Engel wohnt, wir auf meinem größten Stern ein, mhh“ Robin überlegte etwas „ein Prinz wohnen, so wie der kleine Prinz halt“, sagte er. „Ja typisch Junge“ sagte darauf hin Annika und lachte. Sie merkten gar nicht wie die Zeit verging, als plötzlich die Mutter die Tür des Kinderzimmers öffnete und sagte, „So ihr zwei, nun wirst es erst einmal Zeit das Ihr ins Bett kommt und schlaft damit ihr heute Nacht nicht zu müde seit und auch eure Raketen zum Opa schicken könnt.“ So aßen sie noch eben Abendbrot und gingen ganz brav ins Bett. Denn sie wussten wenn sie nicht schnell schlafen würden, könnten sie nicht ihre Raketen in den Himmel schießen. Sie putzen sie sich noch die Zähne und fragte ob die denn zusammen in einem Bett schlafen dürften. Der Vater lachte und sagte, „na klar aber nun ab ins Bett mit euch. Die beiden schauten den Vater an und lächelten. „Ich glaube ich werde schon einmal davon träumen wie der Prinz auf meinen neuen Stern zieht“, sagte Robin. „Oh ja“, sagte Annika und auf meinem Stern wird ein Engel wohnen. „Na klar“, sagte der Vater und lachte. „Sicher werden sie auch noch heiraten und Kinder bekommen was.“ „Oh ja“, erwiderte da Annika, „das ist eine gute Idee“. Der Vater gab beiden noch einen Gute Nacht Kuss und machte das Licht aus.

Es dauerte nicht lange bis beide einschliefen und anfingen zu träumen... ….Sie träumten vom Traumland: Der Engel sitzt auf seinem Stern und ist ganz traurig. Ihr Prinz ist so weit von Ihr entfernt und sie weis nicht wann sie ihn das nächste mal sehen kann. Denn die beiden Sterne kommen sich nur sehr selten so nahe das sie sich wirklich sehen können. Wie gerne würde sie ihn doch einmal so nahe sein das sie ihn auch anfassen könnte. In weiter Ferne konnte sie den Stern des Prinzen gerade sehen, nur ihn leider nicht. Der Engel schaute auf die Erde, und konnte beobachten wie gerade die Nacht über die eine Hälfte der Erde hinweg zog. Ach ja seufzte der Engel, wenn der Prinz auf der Erde wohnen würde wäre ich ihm doch viel näher. Dann zuckte der Engel plötzlich zusammen. „Was ist den das“, sagte er sich. Auf der dunklen Erdseite tauchten auf einmal viele helle Punkte auf. Sie waren so wie Blitze. Was das wohl sein kann fragte er sich. Dann kam da etwas auf ihn zu. Es waren zwei sonderliche Sachen die er noch nie gesehen hatte. Diese komischen Dinge flogen in die Richtung des Engels. Immer näher flogen sie auf ihn zu.

Es waren die beiden Raketen von Annika und Robin. Auf einmal gab es einen Knall und beide Raketen explodierten aus einander. Der Engel erschrak und duckte sich. Doch als er sich wieder aufrichtete traute er seinen Augen nicht. Durch die Explosion der beiden Raketen bildeten sich viele, ja unzählbare neue Sterne. Es war ein tolles Schauspiel am Himmel. Doch von dem Schrecken musste sich der Engel erst einmal erholen. So legte sie sich ein bisschen hin und schloss die Augen. Plötzlich hörte der Engel eine Stimme rufen. „Hallo Engel, bist du da?“. Was ist den das fragte sich der Engel und öffnete die Augen. Er drehte sich um und traute seinen Augen nicht. Es war ihr Prinz. Er sprang von Stern zu Stern, so wie es Kindern tun wenn sie von Stein zu Stein über einen Bach springen. Es waren die neuen Sterne die er dazu nutzte. So kam er immer näher und näher bis er schließlich mit einem riesen Satz auf den Stern des Engels sprang. Da stand er vor ihr. Ihr Prinz. Der Engel war völlig erstarrt. Der Prinz lächelte sie an und nahm den Engel wortlos in den Arm. Beide waren so glücklich das sie sich nun nach der langen Zeit endlich in den Arm nehmen konnten. Sie erlebten zusammen einfach wunderschöne Tage und Wochen.

Schließlich beschlossen sie zu heiraten. Jeder schenkte dem anderen einen Stein seines Sternes, als Zeichen ihrer Liebe. Viele Monate später bekam der Engel Kinder. Es waren Zwillinge, zwei Mädchen. Zwei wundervolle Engel, die Kim und Ashley getauft wurden. Die beiden Engel wuchsen heran und es kam eines Tages an die Zeit das die beiden eine Aufgabe bekamen, denn alle Engel haben eine Aufgabe. Der Prinz und der Engel überlegten welche Aufgabe denn die richtige für die beiden kleinen Engel wäre. Als sie so auf Ihrem Stern lagen und in den Himmel schauten sahen sie die Sterne die damals die beiden Sterne vom Prinzen und dem Engel verbunden haben. Ja sagten sie, es kann nur eine richtige Bestimmung für unsere beiden Kinder geben. Sie werden die persönlichen Schutzengel von der Annika und dem kleinen Robin. Schließlich waren es ja Ihre Raketen die in der Silvesternacht die neuen Sterne am Himmel wachsen ließen und so den Prinzen und den Engel zusammen brachten.

Kim und Ashley freuten sich über diese tolle Aufgabe und so machten sich die beiden auf den Weg und flogen zur Erde. Von dem Tag an, wachten die beiden neuen Schutzengel über die Kinder Tag und Nacht. Der Prinz und der Engel wiederum wachten über die beiden kleinen Schutzengel, denn sie waren ja auch noch klein und mussten noch einiges lernen. Der Prinz und der Engel waren sehr glücklich und sitzen fortan auf Ihrem Stern und schauen auf die Erde. Tja und dann war da noch jemand der auf einem Stern saß und sich darüber freute das die beiden Kinder nun jeder einen eigenen Schutzengel hatten. Er schaute zum Stern des Prinzen und des Engels hinüber und winkte ihnen zu. Es war der Opa Willi. Die Kinderzimmertür ging auf und der Vater kam ins Zimmer. Er weckte die beiden Kinder Annika und Robin auf. „Hallo ihr beiden aufwachen. Es ist halb zwölf ihr müsst nun wach werden. Gleich könnt ihr die Raketen zum Opa schießen“. Die beiden Kinder schauten Ihren Vater mit großen Augen an, denn sie hatten doch die Raketen schon geschossen und die Schutzengel, wo sind denn die Schutzengel. „Schutzengel ?“ fragte der Vater. „Die könnt ihr doch nicht sehen, die sind für uns Menschen unsichtbar.“ „Ah ich glaube ihr beide habt etwas schönes geträumt, aber nun kommt, wir müssen euch noch anziehen und dann gehen wir nach draußen.“ Die beiden gingen mit Ihren Eltern nach draußen und schon fingen Sie an zu zählen.

Dann war es endlich so weit, es war 24 h und das neue Jahr hatte begonnen. Die beiden zündeten nun mit Ihrem Vater ihre beiden Raketen an. Die Zündschnur loderte und auf einmal, da flogen beide Raketen in den Himmel. Sie flogen und flogen ganz weit hinauf. Dann gab es einen Knall und die Raketen platzen. Es war ein wunder- schöner Anblick. „Schau Annika“, sagte der kleine Robin. „Da oben wachsen unsere neuen Sterne“. „Ja“, sagte Annika, „Schau mal da oben rechts, siehst du das ? Als wenn dort jemand von Stern zu Stern springt.“ Die beiden schauten sich an, lächelten und winkten in den Himmel. Beide riefen; „Hallo Opa wir haben dich ganz doll lieb. Bitte grüße den Engel und den Prinzen von uns.“ Die Mutter und der Vater lächelten nur und sagten; „Ja auch von uns viele Grüße“. Dann gingen alle wieder ins Haus. Die beiden Kinder gingen sofort wieder ins Bett, denn sie wollten ja schnell wieder einschlafen um zu träumen, zu träumen vom……………

– Claus Evels -